2DM.ch: Individual- und Abenteuerreisen

                                     Made in Switzerland




Entstehung meines 2DM's







Entstehung


Die Entstehungsgeschichte des 2DM begann lange Zeit, bevor mein 2DM ausgeliefert wurde. Im Jahre 1959 erschien der neue Allradtyp 2DM. In erster Linie wurde er für das private Bau- und Transportgewerbe entwickelt, ebenso sollte dieser Lastwagen auch in der Armee Eingang finden. Der Saurer 2DM wurde ein Fahrzeug von besonderer Prägung und gewann stark an Beliebtheit. Die Armee setzte ihn in einer grösseren Stückzahl ein aber auch in der Privatwirtschaft bewährte sich der 2DM, sei es als Kipper, Rüstwagen, Tanklösch- oder auch als Pistenräumfahrzeug auf Flughäfen.

Auf die Idee eines umgebauten 2DM's kam ich in der Sommer RS 1999, doch diese Idee legte ich bald wieder auf die Seite, da sie ja sowieso kaum umzusetzen war. Doch gegen Ende 2003 liess ich mir diese Gedanken wieder im Kopf kreisen, bis ich mich dann genauer über den Kauf und den Umbau eines 2DM's zu informieren begann. So wurde ich die diversesten Auflagen und Vorschriften betreffend eines Umbaus eines LKW's in einen grossen Camper inne. Ich prüfte alle Auflagen auf ihre Umsetzbarkeit. Im AMP Hinwil konnte ich unter den Ausgemusterten Fahrzeugen den 2DM auslesen, der mir am ehesten zusagte. Das war ein trauriger Anblick der vielen ausgemusterten Armeefahrzeuge, jedes sah schlimmer als das andere aus, ausser einen einzigen 2DM, der wartete so richtig darauf befreit zu werden. Er hatte bloss etwas Rost am Dach aber mechanisch war er tip top! Als das Geld der RUAG überwiesen war, konnte ich mein 2DM abholen. Für den ersten, fachmännischen Check der Bremsanlagen und des gesamten Fahrzeuges inklusive dem grossen Ölwechsel fuhr ich direkt in die Scania Garage Truck AG in Jona. Das Nachhausefahren nach der Garage war schon eine wahre Freude, da die Räder Ausgewuchtet wahren und der 2DM eine noch nie erlebte Spurtreue aufwies. Nachdem ich die Ladebrücke genaustens vermessen habe, begann ich im Frühling 2004 die Pläne zu zeichnen. Dann ging auch schon das Wettrennen gegen die Zeit los. Da ja der Abfahrtstermin für die Reise nach Skandinavien bereits stand und ich die Mitreisenden nach langer Suche auch schon gefunden hatte.

Bevor ich dem 2DM den neuen Lack mit dem eigens entworfenen Farbkonzept verpassen konnte, war erstmal langes und mühsames Anschleifen des bestehenden, tarnfarbenen Lackes angesagt. Schon nach dem Grundieren schaute der 2DM bereits einiges besser aus als mit der bekannten, grünen Farbe. Das Pünktchen auf dem i erreichte ich dann mit der endgültigen Farbkombination vanillegelb/schwarz. Da ich nur draussen Arbeiten konnte, war ich stets auf gutes Wetter mit der optimalen Spritztemperatur angewiesen, was ja im Frühling leider nicht immer der Fall ist und mich mit der Zeit auch etwas nervös werden lies.


Für den, genau auf die unveränderte Ladebrücke ausgeklügelten Aufbau, den ich hauptsächlich aus Massivholz konstruierte, konnte ich das Holz beim Kollegen in der Schreinerei Bettenmann zuschneiden und für den Zusammenbau vorbereiten. Diese Arbeit bereitete mir beinah am meisten Freude, da ich endlich wieder mal nach dem langen Schulbankdrücken richtig als Schreiner anpacken konnte und sogleich auch auf neue Herausforderungen stiess. Im Fahrzeugbau gilt es, doch ein paar zusätzliche Punkte betreffend Stabilität und Vorschriften zu beachten...

Wenn beim Umbau alles wie am Schnürrchen gelaufen wäre, wäre es ja gerade langweilig geworden. So sorgte der 2DM ab und zu für Abwechslung. Während ich mit dem 2DM aus der Einstellhalle fuhr, hörte ich einen Elektromotor, konnte mir aber nicht gleich vorstellen, wo ein solcher sein sollte. Als ich dann draussen stand und den Motor abgestellt hatte und der Elektromotor weiterdrehte, lief es mir kalt den Rücken runter, "der Anlasser"!! So war es auch, der Anlasser hatte den Ewigen. Erst versuchte ich den Anlasser selbst zu reparieren, doch leider sind die Spulen schon zu heiss geworden. So kaufte ich im AMP Hinwil den angeblich letzten Austauschanlasser... Zum Schluss des Umbaues testete der Glaslieferant noch meine Nerven. Die runden, kleinen Fensterscheiben mussten ja aus gehärtetem Glas sein, was offenbar für den Glaslieferant vor Schwierigkeiten stellte. Der Liefertermin konnte nicht eingehalten werden und ich hatte das Aufgebot für die Fahrzeugprüfung. Bemängelt wurden dann natürlich die fehlenden Fenster, für den ganzen Rest des "neuen" 2DM gab's nach einer sehr genauen Kontrolle nur Komplimente.

Am Vortag der Abreise in den Norden konnte ich dann doch noch die runden Gläser für die Fenster abholen und montieren. So war der 2DM für die ersten Abendteuer gerüstet. Wieviele Stunden ich für den Umbau aufgewendet habe, kann ich leider nicht sagen, da ich irgendwann das Stunden- Protokoll nicht mehr weitergeführt habe.
Für die grossartige, tatkräftige und konstruktive Mithilfe während des ganzen Aufbaus will ich mich an dieser Stelle bei meinem Vater herzlich bedanken. Auch geht mein grosser Dank an Roger Gfeller, Martina Frey, Heinz Meyer, David B., meine Familie und alle, die mich in dieser Zeit unterstützten.

Genau genommen, geht die Entstehungsgeschichte meines 2DM's immer weiter. Bei einem Prototypen entdeckt man teils erst im harten Einsatz, was noch zu optimieren oder zu ergänzen ist.
So habe ich die alte und spröde gewordene Bereifung durch eine neue ersetzt. Mit dieser neuen Bereifung (Firestone UT 3000) ist auch der 2DM sparsamer im Dieselverbrauch geworden. Von früher 30l/100km ist er jetzt schon mit 25l/100km zufrieden:-) . Natürlich bin ich stets bestrebt und daran interessiert, auch diesen immernoch sehr hohen Verbrauch noch mehr zu senken...

Hier noch eine wichtige Info für all jene, die auch einen 2DM umbauen wollen. Da ich auf keinen Fall will, dass mein 2DM auf irgendeine Art und Weise kopiert, nachgebaut wird, gebe ich weder Konstruktionspläne, Detailfotos noch Fotos vom Innenleben heraus! Andere Fragen versuche ich natürlich so gut wie möglich zu beantworten.