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Frankreich Reise 2005
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Frankreich Reise - Seite 4


Mittwoch, 05. Oktober 2005: Carcassonne - Cirque de Navacelles

Schon wieder aufstehen um 8 Uhr. Der Wecker rauscht seit ein paar Minuten vor sich hin. Während Alexander Kaffee kocht, kommt die Nonne, die gestern noch skeptisch war vorbei. Alexander unterhält sich mit ihr in seinem gewohnten Charme. Sie scheint begeistert zu sein. Was so eine Nacht auslösen kann. Wir fahren direkt nach Downtown Carcassonne. Eine schöne und dennoch grosse Stadt. Auf einem grossen Parkplatz unter Bäumen stellen wir den 2DM ab. Genau betrachtet benötigen wir zwei Parkplätze aber die Gendarmerie sieht das überhaupt nicht eng. Es scheint hier in Frankreich die Polizei sowieso kaum zu interessieren was wir alles machen. Wir finden ein schönes lauschiges Café für unseren Kaffee-Ovo-WC Stop. Dann schlendern wir weiter durch die engen Gässchen in Richtung Burg/Schloss. Es sind einige Kilometer. Uns allen tut das gut;-). Die Burg ist ein Touristenmagnet. Wir hören seit langem wieder mal Schweizer und Deutsche Akzente. Wir futtern Sandwichs in einem der Touristenläden. Natürlich werden in der Burg auch Führungen angeboten. Wir entschliessen uns aber dagegen. Stattdessen laufen wir rund um die Burg im Zwischengraben. Sehr beeindruckend ist hier vor allem die Aussicht auf die Stadt Carcassonne. Ein faszinierendes Bild entsteht durch die verschiedenen (rot) farbigen Ziegel. Viele Bäume sind zwischen den Häusern zu sehen. Das Wetter wird langsam besser, wir spüren die Wärme der Sonne. Auf dem Weg zurück wählen wir eine Crèperie und essen verschiedene Crèpes gegen unseren erneut aufkommenden Hunger. 15 Uhr Nachmittags fahren wir auch schon weiter in Richtung „Massive Central“. Dort soll es ein sehenswertes Tal geben. Einkaufsstop bei Intermarché in Béziers. Die Landschaft verändert sich, die Sonne scheint. Wir kraxeln mit dem 2DM die Berge empor. Steppenartige Landschaft, südliches Flair der Häuser. Das gesuchte Tal liegt vor uns. Es ist richtig unheimlich, wie die Strasse nun abwärts führt und gleichzeitig genial. „Cirque de Navacelles“ heisst der runde Teil des Tales den wir nun erblicken. Wir machen kurzen Halt und geniessen dieses wunderschöne Bild. Dann fahren wir weiter, um auf der andern Talseite wieder nach Oben zu gelangen. Ganz unten im Tal finden wir einen Weg ins Nirgendwo. Naja, wie wir feststellten ist das der Weg zu einem Wasserkraftwerk. Hier im Tal ist Campen verboten, doch wir verstehen ja kein Französisch und deshalb ist uns das egal. Schön versteckt auf steinigem Grund platziert Alexander den 2DM. Er rutscht beträchtlich ab und ich sehe uns schon die Seilwinde montieren. Alexander braucht hin und wieder diesen Kick, der Gefahr ins Auge zu sehen. Nahe waren wir jedenfalls dran;-). Auch heute wird wieder ganz fein gekocht. Risibisi wird zubereitet. Reis, Rüebli, Knobli, Trutengehacktes, Erbsen. Und wieder viel Wein von der Region. Danja gewinnt den kurzerhand angesagten Wasser-Trink Contest mit Abstand. Alexander zündet seine Shisha, oder wie er sagt: Arghileh, an. So liegen wir, alle etwas zuviel getrunken auf den Steinen rund um die Wasserpfeife und rauchen. Roger alias „Wullesau“ raucht Tabak und zum Schluss auch noch gleich die ganze Kohle *hust*. Ich entdecke drei Sternschnuppen am klaren Nachthimmel. Meine Wünsche? Tja, diese darf man bekanntlich nicht verraten. Martina hat auch viel zu viel getrunken, ihr Bündner-Schnäppschen hat es anscheinend in sich. Es wird Mitternacht. Süsse träume vom wunderschönen Tag begleiten uns in dieser Nacht.



Donnerstag, 06. Oktober 2005: Cirque de Navacelles – St. Alexandre (Rhonetal)

Aufstehen mit dem Pieps-Wecker da es hier im Tal weder Handyempfang noch Radio gibt. Die Kälte ist in der Nacht einmal mehr über uns hereingebrochen. Alexander steigt im Morgengrauen in den Motor um die Motorenbremse zu sanieren. Dieser Tag wird schön. Die Sonne scheint schon beinahe über den „Horizont“. Unser Tal liegt noch im Schatten und wir freuen uns auf die ersten Sonnenstrahlen auf unserer Haut. Nach dem Morgenessen brechen wir auf. Um den Motor aufzuwärmen, fahren wir zum Cirque de Navacelles. Ins Dörfchen kommen wir nicht, da Fahrverbot, aber wir können unsere vielen Weinflaschen Umweltgerecht entsorgen. Während der Weiterfahrt auf der andern Seite der Schlucht hinauf liegen Roger und Danja im Bett. Sie verpassen das Morgenerwachen dieser traumhaften Gegend. Alexander und ich entschliessen uns für ein weiteres Berg-und-Tal Strässchen. Zum guten Glück haben wir so entschieden. Wir bewältigen zwar kaum Kilometer und das Strässchen ist 2DM breit aber unbeschreiblich schöne Landschaften entschädigen alles. Unser heutiges Ziel ist der Pont du Gard. Um 13 Uhr packt uns wieder einmal der Hunger. Auf einem Rastplatz vertilgen wir jegliche „Resten“ vom letzten Tag. Ich rasiere mich wieder einmal. Die Sonne brennt heiss, es gibt den obligaten Kaffee für Alexander. Um 16 Uhr erreichen wir nach langem Staustehen um Nîmes den Pont du Gard. Der Pont du Gard ist ein altes, römisches Viadukt, eine Touristenattraktion. Die Luxustoilette lädt zum Verweilen ein. Nach der Besichtigung des Meisterwerkes, welches ohne Mörtel nur aus Steinen besteht, baden wir im Fluss. Die Damen weiter oben, wir Männer machen FKK. Ich dachte zuerst nicht daran, in diesem Fluss zu baden aber das Wetter und das saubere Wasser lud geradezu ein. Wir liegen nun also im kaum 17° kalten, knietiefen Fluss. Alexander und Roger nutzen danach die Luxustoilette um dem starken Bartwuchs Einhalt zu gebieten. „Warmduscher“ sag ich dazu;-). Es ist 18 Uhr, wir brechen auf, denn Nachtessen haben wir noch nicht gekauft. Wir erreichen nach einigen Kilometern dann doch noch einen rettenden Champion (Supermarkt). Was wir alles an Bier und Wein in den Wagen hieven, ist nicht normal. Dann haben wir die schwierige Aufgabe in der Dunkelheit ein Nachtlager zu finden. In der Nähe eines kleinen Dörfchens „St. Alexandre“ fahren wir durch ein Villenviertel. Irgendwann finden wir ein Plätzchen direkt neben einem Weinrebenfeld. Ein heikles Plätzchen, denn in der Nähe brennt Licht. Die Gegend ist unheimlich, jeglicher Lärm ist weit herum zu hören. Alexander und ich erkunden die Gegend und hören von weit her wie Danja die Leiter aufstellt. Wir machen die Fenster dicht, damit kein Licht von unserem Wagen zu sehen ist. Unser heutiges Nachtessen ist einfach gehalten aber keineswegs schlecht. Wienerli, Geflügelwienerli mit Baguette, Chips und verschiedene Saucen: Mayo, Senf und natürlich Cocktail. Wir haben alle lange gehungert, umso sehnlicher erwarten wir die heissen Würstchen. Der Medoc Wein mundet. Er ist auch teurer als alle bisherigen Weine. Die andern trinken Bier, viel Bier. Müdigkeit macht sich um 23 Uhr breit und wir liegen auch schon im Bett. Mit mulmigem Gefühl schlafen wir ein. In den Reben haben wir nämlich einen Taschenlampenstrahl entdeckt und Hundegebell war auch zu hören. Die Nacht ist aber sehr ruhig und die Sterne glitzern.