Wir
stehen viel zu früh auf. Der Wecker war falsch gestellt. Wir merken das
erst nachdem alle aufgestanden sind. Morgenessen. Es ist kalt, doch der
Tag verspricht schön zu werden. Alexander und Martina suchen
eine Telefonkabine, um die Pass/Identitätsnachsendung
für Alexander zu organisieren. Sie kommen lange nicht
zurück, so mache ich mich auf den Weg zur Grotte. Auf dem Weg
treffe ich die Zwei. Martina und ich gehen zusammen in Richtung Grotte.
Wir kaufen grosse Wasserbehälter ein und laufen durch die
unterirdische Stadion-Kirche. Danach füllen wir
unzählige Liter Lourdes-Wasser in alle unsere
Behälter ab. 35lt Wasser bringe ich nach Hause!
Währenddessen fährt Alexander oberhalb der Grotte mit
dem 2DM vor, damit wir auch die restlichen Wasserflaschen
auffüllen können. Unsere Reise geht ja auch schon
weiter. Da es nun richtig in die Pyrenäen hinauf geht,
brauchen wir genügend Treibstoff und natürlich etwas
Essbares. Vor uns liegen traumhafte Landschaften. Manchmal scheint die
Sonne, dann regnet es erneut. Im Handumdrehen befinden wir uns auf
einer Passstrasse. Ziel ist der Pass "Col du Tourmalet" auf 2115
m.ü.M. Es hat Schnee, wir steigen aus und vergnügen
uns ganz kurz… denn es ist unglaublich kalt *zittern*. Wir
fahren einige Kilometer hinunter und erreichen ein verlassenes
Ski-Resort. Es sieht richtig trostlos aus, dennoch hoffen wir, dass die
Gondel in Richtung Pic Du Midi in Betrieb ist. Wir haben Glück
und die erste Gondel bringt uns auf die Mittelstation. Umsteigen bei
eisiger Kälte in eine weitere Gondel, dann erreichen wir den
Gipfel. Der Pic Du Midi ist in Nebel gehüllt, die Temperaturen
draussen zum erfrieren. Wir sind auf 2877 m.ü.M. Es ist zeit
für das Mittagessen. Naja, serviert bekommen wir kalte
Fleischplatte. Etwas anderes hatten sie nicht mehr nach 14 Uhr. Die
süsse Kellnerin war aber unsere Entschädigung
für alles. Wer am meisten Freude an ihr hatte, wird an dieser
Stelle nicht verraten. Spatzieren muss nach so einer Mahlzeit sein,
deshalb wagen wir es nach Draussen in den Schnee. Eine grosse
Wetterstation ist hier vorhanden. Teleskope, Antennen etc. Martina
fühlt sich wie zu Hause bei der Meteo Schweiz. Wieder
zurück in der Wärme schauen wir uns die
Astro-Ausstellung an. Allerdings sind alle müde,
gähnen und sind froh, dass wir um 17 Uhr wieder in die Gondel
steigen. Wir waren beinahe die einzigen Touristen heute auf dem Berg.
Zurück im 2DM nehmen wir den nächsten Abschnitt unter
die Räder. Es geht hinunter ins Tal, eine kurvenreiche
Strecke. Alexander und ich beschliessen, einen weiteren Pass in Angriff
zu nehmen. Unsere beiden Frauen wünschen sich einen Zeltplatz
mit Dusche. Was für ein Luxus, man merkt, dass die beiden
nicht auf der 5-wöchigen Schwedenreise dabei waren;-). Nach
dem 2. Pass auf 1489 m.ü.M. schlagen wir unser Nachtlager auf.
Keine Dusche, kein warmes Wasser, nur 5°C und schon beinahe
dunkel. Alexander feuert die Petrollampe ein. Es wird wärmer.
Martina und ich kochen Nudeln und köstliche Tomatensauce
(Peperoni, Mais, frische Tomaten, Tomatenpüree, Italienische
Gewürze). Einmal mehr essen wir für 10. Meine 1.5lt
Bordeaux Weinflasche ist im Nu leer. Sie war die beste von allen
bisherigen, ein 2002er Jahrgang. Wir waschen uns draussen unter den
Wassersäcken, das war ein Abenteuer! Ein wenig später
sind wir alle dick eingewickelt in unseren Schlafsäcken und
heizen was das Zeug hält. Am frühen Morgen zeigen
sich 7°C auf dem Thermometer. Jetzt weiss ich weshalb meine
Nasenspitze kalt war.
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