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Frankreich Reise 2005
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Frankreich Reise - Seite 3


Montag, 03. Oktober 2005: Lourdes - Pic du Midi - Pyrenäen

Wir stehen viel zu früh auf. Der Wecker war falsch gestellt. Wir merken das erst nachdem alle aufgestanden sind. Morgenessen. Es ist kalt, doch der Tag verspricht schön zu werden. Alexander und Martina suchen eine Telefonkabine, um die Pass/Identitätsnachsendung für Alexander zu organisieren. Sie kommen lange nicht zurück, so mache ich mich auf den Weg zur Grotte. Auf dem Weg treffe ich die Zwei. Martina und ich gehen zusammen in Richtung Grotte. Wir kaufen grosse Wasserbehälter ein und laufen durch die unterirdische Stadion-Kirche. Danach füllen wir unzählige Liter Lourdes-Wasser in alle unsere Behälter ab. 35lt Wasser bringe ich nach Hause! Währenddessen fährt Alexander oberhalb der Grotte mit dem 2DM vor, damit wir auch die restlichen Wasserflaschen auffüllen können. Unsere Reise geht ja auch schon weiter. Da es nun richtig in die Pyrenäen hinauf geht, brauchen wir genügend Treibstoff und natürlich etwas Essbares. Vor uns liegen traumhafte Landschaften. Manchmal scheint die Sonne, dann regnet es erneut. Im Handumdrehen befinden wir uns auf einer Passstrasse. Ziel ist der Pass "Col du Tourmalet" auf 2115 m.ü.M. Es hat Schnee, wir steigen aus und vergnügen uns ganz kurz… denn es ist unglaublich kalt *zittern*. Wir fahren einige Kilometer hinunter und erreichen ein verlassenes Ski-Resort. Es sieht richtig trostlos aus, dennoch hoffen wir, dass die Gondel in Richtung Pic Du Midi in Betrieb ist. Wir haben Glück und die erste Gondel bringt uns auf die Mittelstation. Umsteigen bei eisiger Kälte in eine weitere Gondel, dann erreichen wir den Gipfel. Der Pic Du Midi ist in Nebel gehüllt, die Temperaturen draussen zum erfrieren. Wir sind auf 2877 m.ü.M. Es ist zeit für das Mittagessen. Naja, serviert bekommen wir kalte Fleischplatte. Etwas anderes hatten sie nicht mehr nach 14 Uhr. Die süsse Kellnerin war aber unsere Entschädigung für alles. Wer am meisten Freude an ihr hatte, wird an dieser Stelle nicht verraten. Spatzieren muss nach so einer Mahlzeit sein, deshalb wagen wir es nach Draussen in den Schnee. Eine grosse Wetterstation ist hier vorhanden. Teleskope, Antennen etc. Martina fühlt sich wie zu Hause bei der Meteo Schweiz. Wieder zurück in der Wärme schauen wir uns die Astro-Ausstellung an. Allerdings sind alle müde, gähnen und sind froh, dass wir um 17 Uhr wieder in die Gondel steigen. Wir waren beinahe die einzigen Touristen heute auf dem Berg. Zurück im 2DM nehmen wir den nächsten Abschnitt unter die Räder. Es geht hinunter ins Tal, eine kurvenreiche Strecke. Alexander und ich beschliessen, einen weiteren Pass in Angriff zu nehmen. Unsere beiden Frauen wünschen sich einen Zeltplatz mit Dusche. Was für ein Luxus, man merkt, dass die beiden nicht auf der 5-wöchigen Schwedenreise dabei waren;-). Nach dem 2. Pass auf 1489 m.ü.M. schlagen wir unser Nachtlager auf. Keine Dusche, kein warmes Wasser, nur 5°C und schon beinahe dunkel. Alexander feuert die Petrollampe ein. Es wird wärmer. Martina und ich kochen Nudeln und köstliche Tomatensauce (Peperoni, Mais, frische Tomaten, Tomatenpüree, Italienische Gewürze). Einmal mehr essen wir für 10. Meine 1.5lt Bordeaux Weinflasche ist im Nu leer. Sie war die beste von allen bisherigen, ein 2002er Jahrgang. Wir waschen uns draussen unter den Wassersäcken, das war ein Abenteuer! Ein wenig später sind wir alle dick eingewickelt in unseren Schlafsäcken und heizen was das Zeug hält. Am frühen Morgen zeigen sich 7°C auf dem Thermometer. Jetzt weiss ich weshalb meine Nasenspitze kalt war.



Dienstag, 04. Oktober 2005: Pyrenäen - Carcassonne

Aufstehen um 8:00 Uhr, rund um den 2DM sind Kühe. Wir haben unseren Nachtplatz an einem Ort aufgeschlagen, wo uns an diesem Morgen eine wunderschöne Aussicht auftut. Die Sonne drückt langsam durch die Wolkendecke. Gestern haben wir noch einen kleinen Brand löschen müssen. Einer der Kocher war undicht und Benzin floss aus! Martina versucht, mich zu ermuntern, aber es ist wohl einfach zu früh am morgen. Wir brausen den Pass hinunter an schönen Herbstlandschaften vorbei. Über Nacht war es eiskalt, 2°C ausserhalb des Wagens. In Arrequ angekommen suchen wir uns ein lauschiges „Beizli“. Alle nutzen die Gelegenheit für einen zivilisierten WC gang. Arrequ ist ein sehr altes Städtchen, die Gebäude und Kirche scheinen schon mehrere Jahrhunderte überlebt zu haben. Mitten durch das Städtchen fliesst ein Bach, eine schöne Holzbrücke und daneben ein farbenprächtiger Herbstbaum zaubern eine Idylle. Wir fahren weiter aus dem Tal, der Weg führt uns in Richtung Heimat. Aber es wird lange dauern bis wir die Pyrenäengegend hinter uns lassen. Das heutige Ziel ist Carcassonne. Unterwegs nimmt Alexander zwei Autostopper mit. Heute hätte ich das wirklich nicht gebraucht und geheuer waren mir die zwei auch nicht. Ich setze mich zu Alexander in die Fahrerkabine. An einem kleinen Rastplatz machen wir um 14 Uhr halt. Es gibt Suppe, Brot und die Resten des gestrigen Fleischtellers. Noch immer ist Carcassonne weit weg, die Autostöppler verlassen uns in einem kleinen Städtchen. Alexander manövriert den 2DM gekonnt durch die unglaublich engen Gässchen. Ich wäre nicht mal mit dem Smart durchgekommen;-). Die Leute machen grosse Augen. Einige Kilometer weiter hält Alexander bei einem Kloster. Er ist müde! Wir sind 20 Kilometer vor Carcassonne. Ob wir im Kloster duschen können? Die Nonnen sind beim Nachtessen. Ein Herr daneben zeigt uns einen Wasserhahn und sagt dass wir doch hier bleiben sollen. Beim Abfüllen der Wasserflaschen kommt die Sekretärin der Nonnen und offenbart uns, dass wir hier nicht bleiben dürfen. Wir brechen auf, fahren 2 Meter, da kommt auch schon die Sekretärin zurück mit einer Nonne. Plötzlich scheinen sie freundlich gesinnt und wir dürfen trotzdem bleiben. Es hätte mich auch etwas gewundert, wenn zwei so fromme Menschen, wie Alexander und ich das sind. von einem Kloster kein Asyl erhalten hätten;-). Danja und Martina kochen Ghackets und Hörnli. Sie wollen sich nicht dreinreden lassen und verscheuchen uns. Was will man da noch sagen… Zum ersten Mal legt sich Alexander ein paar Minuten hin. Er ist wirklich total müde. Nach dem Essen duschen Alexander und ich. Er hat den 20lt Wassersack vorher auf den heissen Motor gelegt. Wir haben also schön temperiertes Wasser. Im Schutze der Dunkelheit hängen wir den Wassersack an einen Baum und stehen darunter. Die 20lt reichen sogar noch für Roger. Danja duscht mit den noch wärmeren Wasserflaschen. Es tut gut, wieder einmal sauber zu sein. Friedlich schlafen wir ein, in der Nacht regnet es. Martina und Alexander sind blitzartig draussen und lassen die Planen runter. Schliesslich soll der 2DM nicht nass werden.