Samstag,
08. Oktober 2005: St Geoire en Valadaine - Aix les Bains - Payerne (CH)
Schöne
Aussicht im Morgengrauen. Zu sehen sind Dörfer und
Hügel. Auch dieser Tag bringt wieder Sonnenschein. Wir fahren
weiter in Richtung Grenze. Heute steht Pass abholen auf der
Traktandenliste. Wir finden den Bauernhof praktisch auf Anhieb. Es ist
eine Straussenfarm. Beeindruckende Viecher diese Strausse. Wieder
einmal für mich einen Beweis, dass fantasievolle Bauern
durchaus etwas verdienen können. Die Bäuerin
überreicht den Brief mit
dem Pass (oder besser gesagt die ID) an Alexander. Wir kaufen feine
Produkte direkt ab Hof. Gerne hätte ich mehr Trutenfleisch
eingekauft aber wir haben noch ein paar Stunden bis nach Hause und wir
haben keinen Kühler im 2DM. Um die Mittagszeit machen wir
nähe Aix-les-Bains bei einem riesigen Carrefour rast. Danja
und Roger wollen noch viel einkaufen. Ich finde einen Sony Memory Stick
für einen guten Preis. Beim Rausgehen aus dem Carrefour
gestaltet sich dieses Unterfangen schwieriger. Den Chip hab ich schon
bezahlt doch muss ich durch einen Spezialausgang. Dort wurde mein
Kassenzettel ein zweites Mal signiert. Naja man könnte es auch
noch komplizierter machen;-). Martina wartet draussen beim 2DM und
bewacht das Gefährt. Die beiden Turteltauben sind noch nicht
aufgetaucht. Alexander und ich gehen Crèpes essen. 30
Minuten später kommen wir wieder zurück. Immer noch
keine Spur von Danja und Roger. Jetzt wird’s langsam
mühsam. Ob sie sich wohl verlaufen haben in diesem grossen
Center? Martina sitzt nun schon 90 Minuten an der Sonne. Zehn Minuten
später sind dann endlich alle da und wir können
unsere Reise fortsetzen. Es hat wundervoll gestaltete Kreisel auf der
Strecke. Eines der Meisterwerke hatte einen Wasserfall mit
Flüsschen. Seit ein paar Minuten beobachtet Martina einen
Airbus der Air Malta wie er auf
den Flughafen zusteuert, dann auf der Piste aufsetzt und wieder
hochzieht. Was das Ganze soll, ist fraglich denn insgesamt sehen wir es
mindestens 3 Mal. Ob der Flieger Schwierigkeiten hatte oder ob es
Testflüge waren, werden wir nie erfahren. Die Grenze ist schon
sehr nahe. Wir beschliessen am gleichen Ort über die Grenze zu
fahren, wo wir vor zwei Wochen nach Frankreich immigriert sind. Ein
Zollposten den wir vor 14 Tagen noch als ausgestorben und nicht mehr in
Betrieb betitelt haben, ist nun aktiver denn je und viele Polizisten
säumen die Strasse. Uns lassen sie aber nach einem kurzen
Schwatz ohne Probleme passieren. Eigenartig war, dass dieser Zoll
eigentlich auf französischem Territorium war und uns nicht in
die Schweiz brachte. Wir fahren der Grenze entlang bis zu
„unserem“ Zoll. Der Schweizer Zöllner
lässt uns auch passieren, ohne dass er die Pässe
sehen will. So ist es halt. Hätte Alexander die ID nicht nach
Frankreich schicken lassen, wären wir bestimmt durchsucht
worden. Es Dunkelt langsam. An einer Coop Tankstelle hinter Lausanne
tanken wir den 2DM ein letztes Mal auf. Ich kaufe feine Zweifel Chips.
Wir sind wieder zurück in der Schweiz! Da es aber schon
spät am Abend ist, mag Alexander nicht mehr bis nach Hause
durchfahren. Es wären sicher noch 3 Stunden Fahrt geworden.
Stattdessen quartieren wir uns in Payerne bei der Schiessanlage ein.
Keine Menschenseele in der Umgebung, Wasser haben wir von der
Schuhwaschanlage. Der Nebel zieht über das Land, es wird
stockdunkel. Das letzte Nachtessen in der Fremde, morgen schon werden
wir zu Hause sein.
Sonntag,
09. Oktober 2005: Payerne - Gattikon/Thalwil/Wädenswil
 Früh stehen wir
auf, damit wir von hier weg kommen, bevor es hell ist. Alexander und
ich waschen uns mit dem eiskalten Wasser der Schuhwaschanlage. Dicker
Nebel hängt über der Landschaft, man sieht keine paar
Meter weit. Wir bringen Martina auf den Bahnhof, denn sie muss heute
noch bis ins Bündnerland. Mit dem 2DM geht’s halt
einfach nicht so schnell nach Zürich wie mit dem Schnellzug.
Wir fahren zu viert quer durch die Schweiz. Kurzer Rast auf einer
Raststätte nach Bern. Der Chauffeur eines Cars bewundert den
2DM. Alexander gibt breitwillig Auskunft. Von da an heisst es
„Kilometer fressen“. Alle wollen
schnellstmöglich nach Hause. Dank wenig Stau auf der Strecke
erreichen wir gegen Mittag unsere Heimat. Ich verabschiede mich und
steige schweren Herzens die Stufen empor zu meiner Wohnung. Ja, da bin
ich wieder alleine.
Die
ganze, wunderbare Reise zieht noch einmal an mir vorbei, ich
träume von unseren schönen Aussichtspunkten,
fühle den Sand der Dune du Pilat unter meinen Füssen
und spüre die Kraft der Wallfahrtsstätte von Lourdes.
Mit dem
2DM in die Ferien, ist etwas einmaliges, bestimmt keine Ferien, wie man
sie buchen kann. Alexander, die treibende Kraft mit unheimlich viel
positiver Energie, stärker als die paar Pferdchen die den 2DM
antreiben. Er hat uns sicher und bequem durch Frankreich chauffiert,
dafür danke ich ihm sehr! Danke, Alexander. Danke für
alles!
David
(derjenige,
der bisher neben Alexander am meisten Kilometer mit dem 2DM gemacht hat
;-) )
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