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Frankreich Reise 2005
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Frankreich Reise - Seite 2


Donnerstag, 29. September 2005: La Rochelle

Wir stehen um 9 Uhr auf. Ein paar Minuten später sind wir angezogen. Roger holt Brot von der nahe gelegenen Tankstelle und schon sitzen wir wieder bei der Gastfamilie am Tisch bei reichhaltigem Frühstück. Wir haben nun sogar die Möglichkeit zu Duschen… tut das gut! Die Enkelin der Gastfamilie ist angekommen, ein 16 Monate altes, aufgewecktes Mädchen. Nach langem Abschied und vielen Fotos fahren wir in Richtung Innenstadt von La Rochelle. Am Hafen finden wir für unser Gefährt einen geeigneten Parkplatz. Nun geht’s auf ins Aquarium. Schöne Fische, Korallen, Krebse und Schnecken gibt es zu begutachten. Überall Informationen zu den Tieren und Pflanzen. Korallen beispielsweise sind keine Pflanzen sondern Tiere. Sie wachsen pro Jahr 8mm und sind deshalb auch so heikel. Beeindruckend waren auch die Haie im grossen Becken, gigantische Tiere! Am Ende des Rundgangs kam man in eine tropische Halle wo unzählige zutrauliche Rotwangen- Schmuckschildkröten auf den Holzbrettern lagen. 15:30 Uhr, gemütliches Mittagessen an der Hafenpromenade. Martina entdeckt eine Werbung für ein Jazz Konzert an diesem Abend. Wir entschliessen uns, dieses Konzert anzuhören. Nach einigen Kilometern Fussmarsch der Promenade entlang erreichen wir den 2DM. Kurze Fahrt in Richtung wo das Konzert stattfinden soll. Wir parkieren den 2DM vor einem Polizeiposten. Die Polizisten hatten ihre Freude am Gefährt. Sie raten uns, nicht die Nacht hier zu verbringen weil es zu gefährlich sei… hm… vor dem Polizeiposten! Wir suchen 10 Minuten bis wir den Veranstaltungsort finden. Ich habe mir da etwas viel grösseres vorgestellt. Stattdessen findet das Konzert in kleinem Rahmen in einem Kultur- und Kunstzentrum statt. Das Jazz-Trio war unglaublich. Neidisch blickte ich auf die flinken Finger der Gittaristen. Dieses Konzert hatte sich wirklich gelohnt, wir waren beeindruckt. Nach dem Gratis-Konzert gab es gratis Apéro. Wir machen uns auf den Weg zu unserem Schlafplatz am Meer. Alexander ist müde und verschnupft. Nach unserem köstlichen Nachtessen (Riz Casimir und Chile-Rotwein) spielte ich auf meiner Gitarre, dann ging es auch schon ins Bett. Um 0:45 schlafen dann alle nach diesem beeindruckenden Tag ein.


Freitag, 30. September 2005: La Rochelle - Dune du Pilat

9 Uhr dröhnt Alexanders Radio. Die Sonne scheint, frische Meeresluft ist zu riechen, trotzdem ist es kühl. Es gibt einmal mehr ein reichhaltiges Frühstück mit Müesli, Früchten, Kaffe und Tee. Alexander rasiert sich zur Abwechslung im nahe gelegenen Restaurant-WC. Währenddessen spiele ich Schlager und Lovebugs, Danja bevorzugt die Lovebugs-CD ;-). Heute haben wir einen weiten Weg vor uns. Wir haben die Küste erreicht aber es ist schon Freitag! Ein Herr gratuliert Alexander zu seinem sympathischen, fantasievollen Campingcar. Wir fahren ein paar Runden in La Rochelle umher denn Alexander möchte seine Sprachschule besuchen. Nach Grosseinkauf und Tankstopp fahren wir via Bordeaux zur Dune du Pilat. Mittagessen geniessen wir auf einem Rastplatz direkt neben einem riesigen Weinberg. Salat, Fleisch, Rüebli. Wir essen alles was wir finden können. Die Düne ist nahe. Gleich nach der Ankunft stürmen wir auf den Gipfel denn der Sonnenuntergang ist nahe. Es ist faszinierend. Eine hohe Sanddüne zieht sich ein paar Kilometer entlang der Küste. Angeblich wandert sie jedes Jahr ein paar Zentimeter ins Innere des Landes. Wir haben mit unseren Turnübungen sicher auch dazu beigetragen! Oben auf der Düne eröffnet sich eine wunderschöne Sicht über das Meer und das bewaldete Küstengebiet. Wir springen die Sandhügel hinunter, machen Kunststücke und geniessen es, im warmen Sand zu landen. Ausser mir wagen sich alle ins Meer. Ein traumhafter Sonnenuntergang lässt uns vergessen, dass es eigentlich sehr kalt ist. Nach einem sportlichen Marsch zurück zum Parkplatz fangen wir zu kochen und waschen an. Die einen waschen sich in der spärlich eingerichteten Toilette, Alexander duscht im Schutz der Dunkelheit nackt unter dem Wassersack. Zum Nachtessen gibt es Lauch, Salzkartoffeln und gedünstetes Zanderfilet. Wie immer: Es schmeckt köstlich! Zum trinken gibt es Weisswein aus Bordeaux. Alexander zündet seine Shisha an. Bis um 0:30 Uhr wird geraucht. Ob wir morgen früher aufstehen? Wir haben immer noch einen weiten Weg unter den 2DM-Rädern.

Samstag, 01. Oktober 2005: Dune du Pilat - Lourdes

Wir haben beinahe die Hälfte der Zeit unserer Reise hinter uns, dennoch erwartet uns ein weiter Weg. Wir entschliessen uns ohne Umweg direkt nach Lourdes zu fahren. 8:30 ist Tagwach. Alexander, Roger und ich besuchen vor der Abfahrt noch einmal die Düne. Die Sonne scheint aber überall ziehen Regenwolken auf. Morgensport für Alexander und mich durch „Slalomlauf“ die Düne runter. Über Nacht wurde das Männer WC beschmutzt deshalb ist es nun auch geschlossen. Erste Besucherströme erreichen die Düne, Touristenkioske öffnen. Zurück beim 2DM sehen wir, dass Danja und Martina fleissig waren und den ganzen Wagen gereinigt haben. 2Km Fahrt hinter uns… Alexander versucht mit dem 2DM in den Sand zu fahren. Wir kommen keine paar Meter weit aber er hat Freude daran;-). Schöne Landschaften ziehen an uns vorbei auf der Fahrt in den Süden. Schwertransporter mit kompletten Häuschen geladen kommen uns entgegen. In einem malerischen Städtchen machen wir halt und schlendern durch den Dorfmarkt. Schöne Stimmung, das ganze Dorf scheint auf den Beinen zu sein. Wir probieren pürierte Kartoffeln frittiert mit Zucker. Fein! Zum Mittagessen wollten wir eigentlich Pizza, aber dies ist in einem französischen Städtchen anscheinend unmöglich. In einer Bäckerei finden wir dann doch noch etwas Richtiges zu essen. Die Fahrt geht weiter in Richtung Pyrenäen. Bei einem Grosseinkauf beobachten wir wie eine Kassiererin einem Dieb die Flasche Whiskey aus der Hand reisst und dann hinter ihm her rennt.

Lourdes, wir fahren wie immer durch das Zentrum. Jeder soll schliesslich sehen dass der 2DM angekommen ist. Viele winken und zeigen den Daumen „super“! Wir parken unser Gefährt neben andern Campern, ungefähr 15 Minuten von der heiligen Grotte entfernt. Mit allen erdenklichen Behältnissen pilgern wir zur Grotte und füllen das gesunde Lourdes-Wasser ab. Es beginnt zu regnen, erst tropft es einwenig, dann schüttet es in Strömen. Martina, Alexander und ich machen uns dennoch auf den Weg zur Lichterprozession um 21:00 Uhr. Faszinierend, wie viele Menschen trotz strömendem Regen der Prozession folgen, Lieder singen oder Rosenkranz beten. Es sind mehrere hundert Menschen hier die nun vor der Kirche in mindestens 5 Sprachen den Rosenkranz beten. Menschen aus der Ukraine, Deutschland, Spanien oder Italien. Zurück im 2DM erwartet uns ein wundervolles Nachtessen. Danja und Roger haben uns Ratatouille und Trutenschnitzel gekocht. Es schmeckt, wie könnte es anders sein, FANTASTISCH! Vorne in der Kabine hängen unsere nassen Kleider, die Luftfeuchtigkeit von 89% bedeutet, dass sie wohl nicht trocknen werden. Die ganze Nacht hindurch regnet es. Wasserfälle kommen vom Himmel. Wir schlafen alle sehr gut und tief.

Sonntag, 02. Oktober 2005: Lourdes

Martina holt für unser Morgenessen feines Baguette, Gipfeli und Schokogipfel. Noch immer sind alle Kleider nass. Es hat geregnet die ganze Nacht doch die Nebeldecke reisst auf und der blaue Himmel ist zu sehen. Im nächsten Moment ist es aber auch wieder dunkel. Wir pilgern in die Stadt mit der Hoffnung ein Kaffee zu finden mit einer Toilette. Unterwegs kaufe ich mir ein französisches Käppi, ein Béret. Alexander zeigt uns ein tolles Kaffee. Es gibt feine Chocolade und Espresso. Der Chef ist immer noch der gleiche wie vor 5 Jahren als Alexander hier war. Wir bleiben längere Zeit sitzen. Danja und Roger verschwinden. Wir besichtigen die Grotte, die Heilbäder und die Kirchen. Martina sucht unser verschollenes Paar während Alexander und ich den Kreuzweg ablaufen. Es sind 15 schön gestaltete Bilder mit lebensgrossen Statuen. Sie sind frisch gestrichen in Gold. Eine Stunde später treffen wir mit den andern auf dem Hauptplatz vor der Kirche zusammen. Wir haben Hunger, die andern schon gegessen. Also, auf zum vorherigen Kaffee. Salat und Pizza gibt’s zu essen. Martina schäkert mit dem Kellner, Alexander und ich kaufen Tauben für unsere Bérets und schreiben Postkarten. Alexander hat sich auch ein Béret gekauft, ja;-). Um 18 Uhr hat dann Roger einmal mehr ein köstliches Nachtessen mit Rösti, Speck, Bohnen, Eier und Birnen gerichtet. Alexander und ich gehen noch einmal zur Stätte runter. Die grosse Kirche ist geschlossen aber an der Grotte wird gerade ein französischer Gottesdienst abgehalten. Wir setzen uns dazu. Es ist richtig schön hier, viele Nationen und ein Gottesdienst dem alle folgen können. Bis 23:45 bleiben wir und schlendern danach noch durch die Strassen. Wir sind etwas überdreht als wir zurück sind und kichern noch ein paar Minuten, bis wir schlussendlich einschlafen.