Unsere Vorräte gehen zu
Ende. Wir fahren wieder Richtung Pula in ein grosses Shoppingcenter und
kaufen Lebensmittel ein. Alexander kauft erneut Sicherungen für das
Ladegerät, die wir sofort testen. Die Sicherungen sind gleich wieder kaputt.
Der Defekt liegt anscheinend am Ladegerät selbst. Davids Kamera hat
kein Akku mehr, Alexanders Kamera ebenfalls bald nicht mehr. Doch das
Ladegerät des TomTom passt zufällig zu Alexanders Kamera, so dass wir
wenigstens seine Kamera immer wieder laden können.
Nach Pula fahren wir ein Stück auf der neuen Autobahn
Richtung Norden. Bei Kanfanar geht es über Land nach Barban. Wir machen
einen Mittagshalt an einem Sonnenplätzchen und essen Suppe und Brot.
Weiter geht es auf einer „weissen“ Hauptstrasse, den Hügel hinauf durch
ein enges Dorf. Mehrere Autos müssen retour fahren, um uns Platz zu
machen. Oben angekommen finden wir die „rote“ Hauptstrasse und gleich
darauf den Kaffeeplatz mit Aussicht auf das Meer. Vor uns sehen wir die
Industriestadt Rijeka, die mit einem dunstigen, roten Smog bedeckt ist.
Nach dem Rast fahren wir weiter auf einer holprigen Hauptstasse und
finden einen Übernachtungsplatz. Zwar nahe an der Strasse, aber gut
versteckt mit Sicht auf das Meer. Ich lese, David sammelt Müll
zusammen, der hier leider tonnenweise herumliegt und Alexander erkundet
die Umgebung. Freudestrahlend kommt er von seiner Tour zurück und
erzählt uns von der Bucht mit Traumstrand unter uns. Trotz kalten
Temperaturen (ich trage meine Skijacke) beschliessen wir zu baden.
Unsere Körper haben schon lange kein Wasser und Seife gesehen.
Schlotternd stehen wir im Wasser und spülen danach das Salzwasser unter
dem Wassersack ab. Zurück beim 2DM werfen wir den Generator an, um zu
heizen und beginnen zu Kochen. David spürt seine Zehen eine Zeitlang
nicht mehr… Zum Abendessen gibt es Salat, Pasta mit Pestosauce und
Wein. (Der wärmt schneller als der Heizofen.)
Der Himmel ist voller Sterne, Sternschnuppen und Satelliten. Um 23 Uhr
sind wir schon im Bett, damit wir am nächsten Morgen den Sonnenaufgang
nicht verpassen.
Dienstag, 16.
Oktober 2007: Lovran - Krk
Alexanders Natel weckt uns kurz
vor 7 Uhr. Es ist schon etwas hell und über den Felskuppen am Horizont
hat es einen hellen, rötlichen Schimmer. Wir schauen zu, wie sich die
Farben am Horizont verändern und die helle, grelle Sonne aufgeht.
Wir haben kein sauberes Geschirr mehr und müssen vor dem Morgenessen
erst Wasser kochen und viel Geschirr waschen.
Nach dem Morgenessen gehen David und ich nochmals zum
Meer hinunter und fotografieren den einsamen Traumstrand, an dem wir
gestern gebadet haben. Um 10 Uhr machen wir uns auf den Weg in die
Industriestadt Rijeka. Unser Ziel ist die Insel Krk. Wir fahren
Autobahn und Hauptstrassen. Auf einer Autobahnraststätte füllen wir den
Dieseltank und die Wasserflasche auf. Auf der Weiterfahrt bestaunen wir
die teils modernen, irren Strassen und Brücken und fragen uns wieder
einmal, wieso die Kroaten es nicht schaffen, die Wegweiser richtig
anzubringen. Doch mit der Strassenkarte und dem guten Orientierungssinn
der Männer finden wir nach Umwegen wieder die Hauptstrasse nach Krk.
Eine grosse Brücke führt vom Festland zur Insel Krk. Wir zahlen das
Brückengeld und fahren über die kahle Insel bis zur Hauptstadt Krk. Die
Strassen sind schlecht. Viel repariert und darum sehr holprig. Nach
einem kurzen Einkauf gibt es am Hafen heisse Würstchen und Brot. Nach
dem wir die warme Sonne bei einer Siesta genossen haben, fahren wir
nach Baska. Wir hoffen auf dem Weg einen Schlafplatz zu finden. Leider
ist das Campieren schwierig und in Baska wollen wir deshalb mit der
Fähre nach Senj aufs Festland zurück. Viele Wegweiser mit dem
Fähresymbol führen uns zum Hafen. Doch nirgends gibt es eine Fähre. Und
es sieht auch nicht danach aus, als wäre in letzter Zeit mal eine
gefahren. Etwas frustriert fahren wir zurück und halten erneut Ausschau
nach einem Schlafplatz. Die Insel ist hügelig und es gibt nur wenige
Strassen. Ausserorts finden wir eine verlassene Disco. Wir sind uns
uneinig, wo der beste Platz zum Übernachten ist. Vis-à-vis der Disco?
Hinter der Disco? Auf dem Feldweg, der zum Bienenhäuschen führt? Wir
entscheiden uns für den Platz vis-à-vis der Disco. Wir sind müde vom
vielen Fahren. Alexander liest den Reiseführer, David schläft und ich
vervollständige den Reisebericht. Nach dem Nachtessen ist bald
Nachtruhe.
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