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Italien Reise 2006
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Donnerstag, 24. August 2006: Thalwil - Milano

Abfahrt 8:15 an der Brandgasse. Vierwaltdstättersee – Urnerland – Andermatt – Hospental – Gotthardpass – Leventina – Ceneri – Riva san Vitale – Chiasso – Milano... Der Verkehr lässt ein stetiges Fahren zu. In Hospental machen wir Znüni-Halt und dann klettert der 2DM langsam aber sicher auf den Gotthard. Dichter Nebel und Regen lassen nichts von der Landschaft erkennen. Sollen wir so die Tremola unter die Räder nehmen? Die untersten Kurven von Motta Bertola bis Airolo lassen wir uns aber doch noch auf den alten Pflastersteinen durchschütteln und werden mit einem Kaffeehalt belohnt. In Chiasso überqueren wir die Grenze und fahren durch die Po Ebene Richtung Milano. Nach ein paar zusätzlichen Kurven lassen wir Milano hinter uns. Querfeld ein, durch kleine Dörfer und zwischen Reis- und Maisfeldern, eingezäunte Überbauungen, vorbei an nicht gerade vertrauenserweckenden Leuten parkieren wir den treuen 2DM in Bestazzo hinter einer Friedhofsmauer neben einem Maisfeld. Eine Zeit lang warten wir auf evt. Besuch, doch alles bleibt ruhig – so hoffen wir bis am Morgen.


Freitag, 25.August 2006: Milano - Bologna

Niemand hat uns gestört und um 7°° Uhr läuten die Glocken der Dorfkirche Bestazzo. Wir wollen nun Milano grosszügig umfahren und so geht’s Richtung Abbiategrasso. Auf einem schmalen Damm hat der 2DM gerade Platz. Reisfelder und Pappelwälder wechseln ab. Alles topfeben. Die Weite erfahren wir auch noch nach Pavia. Bei Pavia beeindruckt uns der Fiume Ticino. Haben wir bei seiner Quelle auf dem Gottardo nicht an seine Mündung in den Po bei Pavia gedacht. Eine grosse schöne Brücke führt darüber. Pavia als Unistadt berühmt für Jura und Medizin und zweit älteste Unistadt nach Bologna. In Piacenza parken wir an der „fuori muri“. Die alten Römer bauten eine Heer- und Handelsstrasse von Rimini bis Milano – beinahe liniengetreu. Nach einer Tagesetappe von ca. 40 km errichteten sie eine Befestigung, die sich später zu einer rechten Stadt entwickelte. Piacenza gefällt uns – Pizze und Cafe, Fussgängerzone, die für viele Velofahrer sorgt, gepflegte Strassen, Häuser und Menschen. Nach tapferer Fahrt auf der Autostrada erreichen wir Bologna. Umfahren die berühmte Stadt und verlassen die Autobahn in ...Lazarro. Somit fahren wir weg aus der Ebene, hinein in die Hügel nach Mercatro... Bei Settefonti finden wir einen herrlichen Platz mit Sicht über Hügel und Berge der Emiglia. Die untergehende Sonne färbt die abgeernteten und erodierten Hügel in warmes Licht. Auf dem ausgetrockneten Feld geniessen wir die Ruhe, die Aussicht und lauschen den fremden Vogelrufen. Fasane und Wachteln haben wir beim Hinauffahren gesehen. Beim Einschlafen begleiten uns Grillen und Zikaden.

Samstag, 26.August 2006: Bologna - Passo Mandrioli

Nun geht's über den Hügel und in die "rote"; Stadt Bologna. Uns gefällt die Art, wie die Menschen in der ältesten Unistadt leben. Ocker, rot und braune Häuser mit roten Sonnenrouleaux, ca. 40km Arkadengänge, uralte Gebäude, kleine Gassen, zwei schiefe Türme aus dem 11. Jahrhundert. Wir besuchen das Archigimnasio, das im 2. Weltkrieg zerstört wurde und später möglichst originalgetreu wieder aufgebaut wurde. Die grosse Kathedrale lässt uns spüren, wie klein die Menschen sind, sie erdrückt uns beinahe. Doch die kleine Gasse mit Fleisch, Käse Früchte u.s.w. macht alles wieder gut. Die Menschen sind gut gelaunt und scheinen den Samstag zu geniessen. Im Pärkli lassen wir uns die ausgesuchten feinen Sachen schmecken und fahren anschliessend direkt über Cesena nach Cesenatico. Wir flanieren dem Porto Canale entlang zum Adriatischen Meer. Dort bestaunen wir das grünbraune Dreckwasser, und die unendlich scheinende Masse Badender oder Sünnelenden. Nach Cesena fahren wir auf der katastrophalen Tiberina Richtung Süden. Nach x1000 Schlaglöchern fahren wir kurz entschlossen über den Passo Mandrioli auf 1173 m.ü.M Nach einem Gewitterregen und dem zufriedenen Motorenbrummeln finden wir im Dunkeln um 21:30 Uhr einen Schlafstandplatz am Strassenrand. War das eigentlich ein Wolf vorhin am Strassenrand?

Sonntag, 27.August 2006: Passo Mandrioli - Cenacolo Montauto

So wollen wir uns vorher noch in San Sepolcro umsehen. Der berühmte Künstler Piero della Francesa wurde hier um 1420 geboren. Er lebte zur gleichen Zeit wie Michelangelo, der auch aus dieser Region stammt und Leonardo da Vinci. Er wagte sich als erster den Heiligen menschliche Züge zu verleihen. Doch die sauber gepflegte Kleinstadt machte gerade Sonntagssiesta. Anghiari gefällt uns auf den ersten Blick. Die steilen Treppen und Gassen, die alten Mauern und vielen Blumen an allen Ecken und Fenstern sind wundervoll. Der Blick über das Tibertal, nach Umbrien, die Weite und die schwarze Wolke ist beeindruckend. Cenacolo Montauto. Das alte Franziskaner Kloster aus dem 14. Jahrhundert. Wunderbar gelegen mit Ziehbrunnen im Kreuzgang, kleinen Zellen und kleinen Zimmern. Ein grosser Garten mit Feigen, Oliven, Nüssen, Obst, Linden, Eichen,..., alles ummauert. Der Blick schweift in die Ferne und die Ruhe ist grossartig. Freudig werden wir von Suora Astrid begrüsst. Sie zeigt uns das grosse Anwesen, damit wir uns nachher zurecht finden. Wir sind zum Znacht eingeladen. Eine bunt gemischte Tischrunde hat sich zusammen gefunden. Das Essen und der Wein schmeckte vorzüglich und nach dem Vin Santo fallen wir müde und schnell ins Bett und schlafen an der Serenade di grilli (Zikaden) ein.