Samstag,
02.September 2006: Ps. Vestito
10°C in und
ausserhalb der Baita. Doch bald kommt wärmend die Sonne auch
zu uns. Das Spitztürmchen vom Berg neben uns lockt und steil
geht es hinauf. Die Mühe hat sich gelohnt. Wir
überblicken eine steile Berg-, Wald-, Fels- und Talregion und
sehen das ligurische Meer. Die Schiffe ziehen ihre Spuren und ein
Frachter fährt La Spezia an. Wir sitzen lange auf der Spitze,
schauen, staunen, träumen... Wir verbringen noch einen Tag an
unserem schönen Platz in den weissen Steinen.
Sonntag,
03.September 2006: Ps. Vestito - Monterosso
In steilen Haarnadelkurven
kommen wir den Berg herunter. Die Häuser kleben an den
Hängen. Die Bewohner parken ihre Autos, der Strasse entlang
und klettern steile Gässchen und Treppen zu ihren
Häusern hoch. Unten in Massa füllen wir Wasser und
Lebensmittel auf und kommen endlich ans ligurische Meer. Alles ist
überbaut und gedrängt mit Menschen. Viele
benützen auch hier Velos und Roller. Ein
fürchterliches Durcheinander von links und rechts. Jeder und
Jede fährt wie und wo er/sie will. In Bikinis und leichter
Kleidung geniessen hier alle das Leben unter Pinien und Palmen am Meer!
Wir suchen uns einen Zmittagplatz am Wasser. So kann der 2DM seine
Marmorstaubfinken im ligurischen Meer baden, während wir uns
stärken. Die Fahrt hoch über dem Meer der Cinque
Terre ist eindrücklich, die Sicht über die steilen
terrassierten Hänge und die kleinen Nester tief unten
atemberaubend. Bevor die Strasse hinunter nach Monterosso
führt, finden wir unsern Nachtplatz. Die untergehende Sonne
beleuchtet die umliegenden Hügel in aprikosenfarbenes Licht.
Der wachsende Mond scheint durch die Fenster und leuchtet uns in den
Schlaf.
Montag,
04.September 2006: Cinque Terre
 Wir machen
uns auf den 4-5 h Sentiero delle Cinque Terre. So etwas haben wir noch
nie gesehen oder erlebt! Der erste Abschnitt von Monterosso nach
Vernazza führt über steile, schmale Wege durch Reben,
Oliven, Kiwi, durch kleine enge Durchgänge, über
kleine geschwungene Brücklein, unter Pflanzen hindurch und das
immer hoch über dem Meer. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die
hohe Temperatur lassen schwitzen. Doch die Mühe wird mit
diesem einmaligen Weg mehr als belohnt. Vernazza liegt auf einem
Felsvorsprung mit Rücken zum Meer. Ein malerischer Bootshafen
und enge Gässlein, treppauf und ab lassen uns verweilen.
Weiter, immer noch im Dunst, nach Corniglia und Manarola. Ein
unglaublich strenger und mühsamer Weg, doch die Lage
über dem Meer und der grandiosen Aussicht zu den am Hang
klebenden Dörfer begeistert uns immer wieder aufs Neue. Die
endlose Treppe hat 367 Stufen.
Dienstag,
05.September 2006: Monterossa - Ovada
Wir fahren nach Zoagli, wo
wir hoch auf der Klippe Mittagrast halten. Mitten in alten,
schönen Pinien, Föhren... Mittelmeerpflanzenwelt. Es
ist heiss und unsere Siesta dementsprechend. Auf der Autobahn wird der
Verkehr immer dichter und wir fahren über Brücken und
durch Tunnel an grossen Wohntürmen vorbei durch Genova. Es
brauche starke Nerven, steht im Reiseführer und so ist es
auch! Bei der Ausfahrt Ovada verlassen wir Genova und die Autostrada,
den Nebel und den Gestank, die Hitze und den Stress. Kaum zu glauben,
wie schnell wir jetzt erhöht im lichten Wald einen Nachtplatz
finden. Die gelbe Warntafel neben uns weist auf die Jagt der Cinghiali
hin. Die Waldbrandgefahr ist auch hier sehr gross. Wir lassen den Abend
auf unserem „Balkon“ ausklingen. Die Sonne
verschwindet rotgelb zwischen den Schwarzföhren,
gegenüber geht der Beinahvollmond auf und wir sitzen noch
lange draussen.
|