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Italien Reise 2006
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Italien Reise - Seite 3


Freitag, 01.September 2006: Lucca - PS. Vestito

Die Nacht war dunkel, ruhig und kühl hier oben. Bär und Wildschwein, Fuchs und Has haben wir nicht gesehen und gehört, falls sie uns besuchten. Unten, bei den Häusern vom Ferienörtli Pizzorne füllen wir herrlich, kaltes Quellwasser ab am Brunnen. Keinen Moment ist der Brunnen verlassen. Alle füllen hier ihre Flaschen und man kommt ins Gespräch, wie halt üblich an einem Dorfbrunnen. „Aus welchem Land seit ihr? In Italien gibt es keinen solchen Camion?!“ Durch kleine enge Dörfli und mit herrlicher Aussicht auf die Tiefebene von Lucca und die bewaldeten Hügel erreichen wir bald das Tal der Garfagnana und fahren nordwärts nach Castelnuova di garfagnana. Ein wildes, aber schönes grünes Tal. Die kleinen Dörfer kleben wie Schwalbennester an den steilen Hängen. Über die kurvenreiche Strasse zum Ps. Vestito in Richtung Massa Carrara. Doch vor dem letzten Tunnel entschliessen wir uns spontan zum Bleiben. Wir machen nun richtig Ferien, verweilen an der Sonne, machen grossen Putz und geniessen die Zeit im stillgelegten Marmorsteinbruch. Es wird wohl das einzige Mal sein, dass der 2DM auf weissen Marmorsockeln steht. Wenn er sich nur nicht daran gewöhnt! Nach Sonnenuntergang wird es auf 1000m.ü.M kalt und bei klarstem Sternenhimmel beschliessen wir den Tag.


Samstag, 02.September 2006: Ps. Vestito

10°C in und ausserhalb der Baita. Doch bald kommt wärmend die Sonne auch zu uns. Das Spitztürmchen vom Berg neben uns lockt und steil geht es hinauf. Die Mühe hat sich gelohnt. Wir überblicken eine steile Berg-, Wald-, Fels- und Talregion und sehen das ligurische Meer. Die Schiffe ziehen ihre Spuren und ein Frachter fährt La Spezia an. Wir sitzen lange auf der Spitze, schauen, staunen, träumen... Wir verbringen noch einen Tag an unserem schönen Platz in den weissen Steinen.

Sonntag, 03.September 2006: Ps. Vestito - Monterosso

In steilen Haarnadelkurven kommen wir den Berg herunter. Die Häuser kleben an den Hängen. Die Bewohner parken ihre Autos, der Strasse entlang und klettern steile Gässchen und Treppen zu ihren Häusern hoch. Unten in Massa füllen wir Wasser und Lebensmittel auf und kommen endlich ans ligurische Meer. Alles ist überbaut und gedrängt mit Menschen. Viele benützen auch hier Velos und Roller. Ein fürchterliches Durcheinander von links und rechts. Jeder und Jede fährt wie und wo er/sie will. In Bikinis und leichter Kleidung geniessen hier alle das Leben unter Pinien und Palmen am Meer! Wir suchen uns einen Zmittagplatz am Wasser. So kann der 2DM seine Marmorstaubfinken im ligurischen Meer baden, während wir uns stärken. Die Fahrt hoch über dem Meer der Cinque Terre ist eindrücklich, die Sicht über die steilen terrassierten Hänge und die kleinen Nester tief unten atemberaubend. Bevor die Strasse hinunter nach Monterosso führt, finden wir unsern Nachtplatz. Die untergehende Sonne beleuchtet die umliegenden Hügel in aprikosenfarbenes Licht. Der wachsende Mond scheint durch die Fenster und leuchtet uns in den Schlaf.

Montag, 04.September 2006: Cinque Terre

Wir machen uns auf den 4-5 h Sentiero delle Cinque Terre. So etwas haben wir noch nie gesehen oder erlebt! Der erste Abschnitt von Monterosso nach Vernazza führt über steile, schmale Wege durch Reben, Oliven, Kiwi, durch kleine enge Durchgänge, über kleine geschwungene Brücklein, unter Pflanzen hindurch und das immer hoch über dem Meer. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die hohe Temperatur lassen schwitzen. Doch die Mühe wird mit diesem einmaligen Weg mehr als belohnt. Vernazza liegt auf einem Felsvorsprung mit Rücken zum Meer. Ein malerischer Bootshafen und enge Gässlein, treppauf und ab lassen uns verweilen. Weiter, immer noch im Dunst, nach Corniglia und Manarola. Ein unglaublich strenger und mühsamer Weg, doch die Lage über dem Meer und der grandiosen Aussicht zu den am Hang klebenden Dörfer begeistert uns immer wieder aufs Neue. Die endlose Treppe hat 367 Stufen.

Dienstag, 05.September 2006: Monterossa - Ovada

Wir fahren nach Zoagli, wo wir hoch auf der Klippe Mittagrast halten. Mitten in alten, schönen Pinien, Föhren... Mittelmeerpflanzenwelt. Es ist heiss und unsere Siesta dementsprechend. Auf der Autobahn wird der Verkehr immer dichter und wir fahren über Brücken und durch Tunnel an grossen Wohntürmen vorbei durch Genova. Es brauche starke Nerven, steht im Reiseführer und so ist es auch! Bei der Ausfahrt Ovada verlassen wir Genova und die Autostrada, den Nebel und den Gestank, die Hitze und den Stress. Kaum zu glauben, wie schnell wir jetzt erhöht im lichten Wald einen Nachtplatz finden. Die gelbe Warntafel neben uns weist auf die Jagt der Cinghiali hin. Die Waldbrandgefahr ist auch hier sehr gross. Wir lassen den Abend auf unserem „Balkon“ ausklingen. Die Sonne verschwindet rotgelb zwischen den Schwarzföhren, gegenüber geht der Beinahvollmond auf und wir sitzen noch lange draussen.